// Antonia Steger  // 15. September 2012

The Fuck Hornisschen Orchestra

Slam-Poetry-Musik mit Instrumenten aus Ein-Euro-Shops, vorgetragen von einem geerdeten Brummelbären und einem enthusiastischn Springfrosch.

Sonntag, 16. September, Rote Fabrik
Tür 19.30, Eintritt 20.-/10.-, Link


Mit seiner neuen Tour "Hoffnung 3000" hat das Duo The Fuck Hornisschen Orchestra ein Programm auf die Beine gestellt, das auf der Bühne aus Enthusiasmus nur so kracht. Mit Billiginstrumenten und den lustigsten Gadgets aus Ein-Euro-Shops singen sie sich durch die gesamte Musiklandschaft - von Schlager bis Techno, eingebautem Rap bis zum Höhepunkt: einer DJ Bobo-Persiflage.

Nicht dumm, aber auch nicht intellektuell. Keine Kunst, kein reiner Klamauk. Wo CocoRosie mit ähnlichen Billiginstrumenten eine irisierende Pop-Folk-Kunst entstehen lassen, zelebriert The Fuck Hornisschen Orchestra die komödiantische Ironie. Immer wieder necken sie sich, lachen herzhaft über sich selbst. Sie bringen keine hochtrabenden Gedanken auf die Bühne, sondern feiern ein bestimmtes Lebensgefühl. Improvisation ist dabei zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber immerhin Programm.

Das Schönste an der reichhaltigen Show ist der ungebrochene Enthusiasmus. Christian Meyer performt ein Feuerwerk aus Tanzeinlagen, wechselt die Instrumente am Laufmeter und schiesst eine überdrehte Fröhlichkeit ins Publikum. Julius Fischer erdet das Ganze mit einer lustigen Brummelbärigkeit. Das braucht es. Denn keinen von beiden würde man einzeln lange aushalten, zusammen entfesseln sie jedoch Energien, die anstecken.

Dieser Charme, den sie trotz wachsender Bekanntheit nicht verloren haben, trägt das Programm. Wenn die Freude stimmt, wenn sie ansteckt, tröstet das über das Gefühl hinweg, dass bei einzelnen Songs noch mehr herauszuholen gewesen wäre. Aus den Instrumenten oder den Texten. In Erinnerung bleibt das komödiantische Talent des Billigen und die Leidenschaft, damit zu basteln. 

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